Polen – unterschätzt ?!

So von mir zumindest. Ein Fehler!

Aufgrund von Covid-19 und den neuen Beschränkungen, war Polen für mich ein spontaner Entschluß und „nur“ der Plan B. Mit dem ich mich am Anfang nur schwer anfreunden konnte. Normalerweise bin ich, trotz meines Entschlusses einfach so ins Ungewisse auzubrechen, der organisierte Typ! Ich plane, recherchiere, optimiere Routen, übe die wichtigsten Wörter in Landessprache, informiere mich über Regionen und Kulturen und bin generell einfach gerne vorbereitet, bevor ich in ein fremdes Land aufbreche. Für Polen habe ich dies alles nur sehr begrenzt getan. Und wurde positiv überrascht! Wundervolle, abgelegene, kostenlose Stellplätze. Preiswerter Lebensunterhalt. Traumhafte Landschaften. Wälder, Seen, Ruhe und Wildschweine! Und noch dazu für 2 Wochen in Begleitung eines guten Freundes – ein perfekter Trip!

Für mich eine klare Empfehlung und das nicht nur als „Plan B“ !

Der kleine Wolf kommt angetrottet

Blick vom Transporter aus!

Was will man mehr?

Und ein weiteres Mal

Bällchen

Wasser

Loch buddeln

Glücklich

Einer der schönsten! (Masuren)

So traumhaft dieser Platz auch ist, die Fahrt dorthin war eine Katastrophe!

Keine App konnte uns den Weg ansagen. Immer wieder endeten wir in Sackgassen, auf kleinen Trampelpfaden oder vor Gebüschen.

Aufgeben war jedoch auch keine Option! Ich hatte Bilder gesehen, die Camper mit ihrem Fahrzeug an diesem Ort zeigten, der Ort an sich war auf der Karte ersichtlich, also muss es doch auch einen Weg dorthin geben!

Immer wieder anhalten, aussteigen, zu Fuß den Weg erkunden, wieder zurück joggen, auf die Karte schauen, suchen, fahren, anhalten und das gleiche wieder von vorn! Naßgeschwitzt, des öfteren kurz vorm Stecken bleiben, hunderte Meter auf engen Pfaden rückwärts fahren.

Doch schließlich fanden wir einen Weg!

Bauten unser Lager auf und sprangen in das herrlich kalte Wasser.

Kein Mensch, eine große Badewanne direkt vor der Tür, nachts die Wildschweine vor dem Transporter!

Definitiv einer meiner Top ten Sehnsuchtsorte!

Dank Ralli, und unserem neuen Grill mit Aufsatz, Steinplatte und Haube, gibt es auch irgendwo im Nirgendwo original italienische Pizza!

Dazu ein gutes Buch, der friedlich schlummernde Hund und die zirpenden Grillen – und schon ist der Tag perfekt!

Zur Abwechslung mal nicht unmittelbar am Wasser, dafür jedoch umgeben von Wald. In der Nacht sind wir alle drei erwacht, haben uns etwas übergeworfen und öffneten noch halb verschlafen und ziemlich zögerlich die Schiebetür. Die Luft war erfüllt von den Brunftschreien der Hirsche und Rehe. Wir standen still auf der riesigen Lichtung und beobachteten die schwarzen Wände um uns herum, die unter der Lautstärke und der Eindringlichkeit der Rufe zu erzittern schienen. Gänsehaut pur und ein unvergesslicher Augenblick!